EU-Zuwanderung - Statistik und Trends
Zuwanderung von Personen ohne deutschen Pass weiter zunehmend
Nach Angaben aus dem Ausländerzentralregister lebten am 31.12.2023 insgesamt 181.370 Ausländerinnen und Ausländer in Sachsen-Anhalt. Das waren 12.150 Personen mehr als im Vorjahr. Die größte Gruppe stellten die Ukrainerinnen und Ukrainer mit 37.760 Personen (18,6 %) dar. Die zweit- und drittgrößten Gruppen wurden durch 28 805 Personen aus Syrien (15,9 %) sowie 14.155 Personen aus Polen (7,8 %) gebildet
Auch die Zuwanderung von Unionsbürgern nach Deutschland hat im Jahresverlauf 2022 weiter zugenommen. Im Jahr 2023 wanderten insgesamt 466.500 EU-Staatsangehörige nach Deutschland ein. Davon kamen 8.505 Personen nach Sachsen-Anhalt. Die zehn häufigsten Herkunftsländer innerhalb der EU werden im Folgenden detailliert dargestellt:
Polen |
2.870 |
Rumänien |
2.370 |
Bulgarien |
1.100 |
Ungarn |
495 |
Kroatien |
140 |
Griechenland |
180 |
EU-Zuwanderung nach Deutschland – Sachsen-Anhalt Statistik und Trends 2023
Zuwanderung von EU-Staatsangehörigen
- Deutschland insgesamt: Im Jahr 2023 sind 466.500 EU-Staatsangehörige nach Deutschland zugewandert, was einem Rückgang von 3,1 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
- Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt war die Zuwanderung von EU-Staatsangehörigen im Vergleich zu Deutschland insgesamt geringer und zeigte eine stärkere Abnahme. Hier sind besonders Herkunftsländer wie Polen und Rumänien wichtig, allerdings in deutlich geringeren absoluten Zahlen als auf nationaler Ebene.
Abwanderung von EU-Staatsangehörigen
- Deutschland insgesamt: Die Abwanderung von EU-Staatsangehörigen lag 2023 bei 349.700 Personen, was einem Anstieg von 3,4 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
- Sachsen-Anhalt: Auch in Sachsen-Anhalt ist eine Abwanderung zu verzeichnen, wobei sie proportional zur geringeren Zuwanderung und der insgesamt kleineren Population niedriger ausfällt. Auch hier spielen Polen und Rumänien eine zentrale Rolle bei den Abwanderungen.
Wanderungssaldo
- Deutschland insgesamt: Der Wanderungssaldo für Deutschland (mehr Zuwanderer als Abwanderer) betrug 116.800 Personen, was jedoch einen Rückgang von 18,6 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
- Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt ist der Wanderungssaldo traditionell niedriger als im Bundesdurchschnitt und zeigt ebenfalls einen Rückgang. Dies deutet darauf hin, dass die Attraktivität des Bundeslandes für EU-Zuwanderer im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands geringer ist.
Demografische Merkmale
- Deutschland insgesamt: Über 90 % der zugewanderten EU-Staatsangehörigen sind im erwerbsfähigen Alter zwischen 16 und 64 Jahren, wobei die größte Gruppe die 25- bis 35-Jährigen umfasst. Der Frauenanteil unter den Zuwanderern liegt bei 38 %, variiert jedoch stark zwischen den Herkunftsländern.
- Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt entspricht die Altersstruktur der Zuwanderer weitgehend dem nationalen Durchschnitt, mit einer Mehrheit im erwerbsfähigen Alter. Der Frauenanteil in Sachsen-Anhalt ist ähnlich niedrig wie im restlichen Deutschland, allerdings fällt der Anteil jüngerer Zuwanderer hier tendenziell geringer aus. Dies könnte auf eine geringere Attraktivität des Bundeslandes für jüngere Arbeitskräfte hinweisen, die eher in wirtschaftlich stärkere Regionen abwandern
Regionale Unterschiede
- Deutschland insgesamt: Die Zuwanderungs- und Abwanderungszahlen sind in wirtschaftsstarken Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg am höchsten.
- Sachsen-Anhalt: Im Vergleich zu diesen Bundesländern liegt Sachsen-Anhalt bei der Zuwanderung von EU-Staatsangehörigen im unteren Bereich. Die geringere wirtschaftliche Anziehungskraft und die demografischen Herausforderungen tragen dazu bei, dass das Bundesland weniger Zuwanderer anzieht und eine höhere Abwanderung verzeichnet.
Fazit
Sachsen-Anhalt zeigt im Vergleich zu Deutschland insgesamt ähnliche Trends, jedoch in abgeschwächter Form. Die demografischen und wirtschaftlichen Herausforderungen des Bundeslandes spiegeln sich in geringeren Zuwanderungszahlen, einem niedrigeren Wanderungssaldo und einer stärkeren Abwanderung wider. Die Altersstruktur und der Beschäftigungssektor der Zuwanderer deuten darauf hin, dass Sachsen-Anhalt weniger attraktiv für jüngere und hochqualifizierte Arbeitskräfte ist. Es bedarf gezielter Maßnahmen, um die Attraktivität des Bundeslandes für EU-Zuwanderer zu erhöhen und die Integration zu fördern.