EU-Bürger auf dem deutschen Arbeitsmarkt

Laut dem Freizügigkeitsmonitoring-Jahresbericht 2023 ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten EU-Bürger in Deutschland weiterhin im Wachstum begriffen. Zum Stichtag 30. September 2023 waren fast 2,6 Millionen EU-Staatsangehörige in Deutschland sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat bedeutet dies einen Anstieg um 2,1 %, was die anhaltende Attraktivität des deutschen Arbeitsmarkts für EU-Bürger unterstreicht.

Die größten Gruppen stellen dabei polnische und rumänische Staatsangehörige dar. Mit über 540.000 sozialversicherungspflichtig beschäftigten Polen und mehr als 526.000 rumänischen Arbeitnehmern gehören diese beiden Nationalitäten zu den am stärksten vertretenen EU-Bürgern auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Besonders bemerkenswert ist dabei der Anstieg der Beschäftigten aus Polen, der im Vergleich zum Vorjahr um 4,2 % zugenommen hat. Auch Staatsangehörige anderer osteuropäischer EU-Länder wie Bulgarien und Kroatien verzeichnen ein kontinuierliches Beschäftigungswachstum in Deutschland.

Was die Art der Tätigkeiten betrifft, arbeiten die meisten EU-Bürger in Deutschland in sogenannten Helfertätigkeiten, die keine spezifische Berufsausbildung erfordern. Etwa 39 % der beschäftigten EU-Bürger sind in diesen einfachen Tätigkeiten tätig. Hochqualifizierte Arbeitsplätze, die ein Experten- oder Spezialistenniveau erfordern, machen hingegen nur etwa 15 % der Beschäftigungsverhältnisse aus. Dieser Unterschied zeigt, dass ein beträchtlicher Teil der EU-Arbeitskräfte in Deutschland in eher niedrigqualifizierten Positionen tätig ist, obwohl es auch in hochqualifizierten Bereichen kontinuierliche Zuwächse gibt.

Ein weiteres interessantes Merkmal ist der Frauenanteil unter den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Dieser liegt bei rund 39 % und zeigt eine stetige Zunahme im Vergleich zu den Vorjahren. Dies weist auf eine fortschreitende Integration von EU-Bürgerinnen in den deutschen Arbeitsmarkt hin, insbesondere in Bereichen wie Dienstleistungen und Gesundheitswesen, wo traditionell ein höherer Frauenanteil verzeichnet wird.

Zusammenfassend zeigt der Bericht, dass der deutsche Arbeitsmarkt für EU-Bürger attraktiv bleibt und eine große Vielfalt an Arbeitsmöglichkeiten bietet. Mit steigenden Beschäftigungszahlen und einer zunehmenden Integration sowohl in hoch- als auch in niedrigqualifizierte Berufsfelder tragen EU-Bürger weiterhin maßgeblich zur Entwicklung der deutschen Wirtschaft bei.

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