Wisschenschaftliche Bilanz zur EU-Osterweiterung nach 20 Jahren. Soziale und ökonomische Integration verstärken

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In ihrem Beitrag zu 20 Jahren EU-Osterweiterung unter dem Titel Die EU-Osterweiterung nach 20 Jahren: Kann die Konvergenz sozial und wirtschaftlich nachhaltig gestaltet werden? ("Wirtschaftsdienst", 104. Jahrgang, 2024 · Heft 6 · S. 377–382) kommen die Autoren László Andor und Andrew Watt zu der Feststellung:

"Im ersten Jahrzehnt nach der Erweiterung von 2004 nahm etwa die Hälfte derjenigen, die zum Arbeiten von Ost nach West zogen, Arbeitsplätze an, die ein niedrigeres Qualifikationsniveau erforderten, in denen sie aber das Doppelte oder Dreifache dessen verdienten, was ohne Migration möglich gewesen wäre. Diese Diskrepanz hat sich im Laufe der Zeit verringert, was sowohl auf die Rückkehrmigration als auch darauf zurückzuführen ist, dass die OME-Arbeitnehmer:innen allmählich in Beschäftigungsbereiche vordringen, die ihren Qualifikationen besser entsprechen."

Andor und Watt bilanzieren in ihrem Beitrag die Erfolge der EU-Freizügigkeit für den internationalen Arbeitsmarkt, verschweigen aber auch nicht die Auswirkungen im Bereich der sozialen und wirtschaftlichen Integration bei den Beitrittsländern der EU-Erweiterungsrunde von 2004. So heißt es weiter:

"Von vielen Menschen in den Beitrittsländern wird die Integration als unvollständig empfunden: entweder, weil der Beitritt zum Binnenmarkt nicht mit dem Beitritt zur Eurozone gekoppelt wurde, oder wegen der Divergenz der Sozialmodelle und der fehlenden Konvergenz in Bezug auf die Arbeitsbeziehungen und den Wohlfahrtsstaat, oder wegen der Abweichungen im Bereich der Rechtsstaatlichkeit und der damit verbundenen Korruptionsbilanz. Das Erleben solcher Erscheinungsformen des Ost-West-Gefälles kann dazu führen, dass man sich als 'Bürger zweiter Klasse' fühlt."

Der vollständige Beitrag kann hier (druckfertige PDF) nachgelesen werden.

 

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