Sachsen-Anhalts Personalnot spitzt sich zu

In den kommenden zehn Jahren werden Sachsen-Anhalts Unternehmen laut einer Studie 100.000 Arbeitnehmer*innen fehlen. Besondere Engpässe werden in den Bereichen Mechatronik, Energie, Elektronik, Informatik und Medizin erwartet.

Ein Bericht der Mitteldeutschen Zeitung verweist auf eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB): Ohne Zuwanderung könnte die Zahl der Erwerbstätigen im Land Sachsen-Anhalt von derzeit rund einer Million innerhalb von zehn Jahren auf etwa 894.000 sinken. Somit blieben 2030 über 100.000 Stellen unbesetzt. Betroffen seien insbesondere die Bereiche Mechatronik, Energie, Elektronik, Informatik und Medizin.

In Sachsen-Anhalt soll sich der Personalmangel laut der Studie bis 2030 besonders zuspitzen, denn jedes Jahr sinke die Zahl der erwerbsfähigen Personen um 1,2 Prozent, deutschlandweit sind es nur minus 0,2 Prozent.

Der Personalnot könne beispielsweise mit der Anwerbung von Fachkräften aus dem Ausland begegnet werden. Auf MZ-Anfrage äußert sich Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) zurückhaltend: "Die Anstrengungen in den Bereichen Standortmarketing und Willkommenskultur müssen verstärkt werden.“ Zudem gäbe es laut Schulze schon zahlreiche Initiativen mit der Wirtschaft wie den sogenannten Fachkräftesicherungspakt oder die Landesinitiative „Fachkräfte im Fokus“.

Die gewünschte Wirkung dieser Initiativen bleibe jedoch aus: „Aktuell geben - über alle Branchen hinweg - rund drei Viertel der Unternehmen mit offenen Stellen an, diese nicht innerhalb von zwei Monaten besetzen zu können“, zitiert die MZ Danny Bieräugel, Konjunkturexperte der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK): „Im Rahmen unserer langjährigen Umfragen zur Fachkräftesituation in der Region ist dies ein Höchstwert.“

Quelle: Die große Personalnot (Mitteldeutsche Zeitung Printausgabe 06./07.11.21) bzw. Online mit MZ+

Zurück

Gefördert durch:  Logos der Förderer