EU-Freizügigkeitsmonitoring: Jahresbericht 2023 belegt leichten Anstieg der Zahl der Unionsbürger in Deutschland
Im jetzt erschienenen Freizügigkeitsmonitoring: Migration von EU-Staatsangehörigen nach Deutschland (Stand: 06/2024) berichtet das Forschungszentrum des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) im Rahmen seiner „Berichtsreihen zu Migration und Integration“ über die aktuelle Entwicklung der Zu- und Fortzüge von Unionsbürgern nach bzw. aus Deutschland. Hierzu werden entsprechende Auswertungen aus dem bundesweiten Ausländerzentralregister (AZR) vorgenommen.
Zentrale Trends:
- Nach Angaben des Ausländerzentralregisters sind im Jahr 2023 466.500 EU-Staatsangehörige nach Deutschland zugewandert (ohne Deutsche). Die Zuwanderung im Rahmen der EU-Freizügigkeit lag damit um 3,1 % niedriger als im Vorjahr und in etwa auf dem Niveau des Jahres 2021. Vor Einsetzen der COVID-19-Pandemie waren noch deutlich höhere Zuwanderungszahlen zu verzeichnen. Allerdings war bereits in den Jahren zuvor eine insgesamt rückläufige bzw. stagnierende Entwicklung der Zuwanderung festzustellen.
- Im Gegensatz zur Zahl der Zuzüge ist die Zahl der aus Deutschland fortziehenden EU-Staatsangehörigen um 3,4 % auf insgesamt etwa 349.700 Personen angewachsen. Damit liegt sie jedoch weiter unter den vor der Pandemie stetig gestiegenen Abwanderungszahlen.
- Aufgrund der gegenläufigen Entwicklung von Zu- und Abwanderung ging der Wanderungssaldo von EU-Staatsangehörigen nach Deutschland im Jahr 2023 deutlich zurück. Insgesamt sind ca. 116.800 EU-Staatsangehörige mehr ein- als wieder ausgereist, was einen Rückgang von 18,6 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.
- Staatsangehörige aus Polen, Bulgarien und vor allem Rumänien bilden nach wie vor sowohl bei der Zu- als auch bei der Abwanderung die quantitativ bedeutsamsten Gruppen.
- Zum Ende des Jahres 2023 lebten über 5,1 Mio. EU-Staatsangehörige in Deutschland, was einen leichten Anstieg um 1,0 % im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres bedeutet.
- Im September 2023 waren insgesamt fast 2,6 Mio. EU-Staatsangehörige auf dem deutschen Arbeitsmarkt sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Beschäftigung der EU-Staatsangehörigen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,1 % angestiegen. In den Jahren 2021 und 2022 lagen die Zuwachsraten mit über 5 % noch deutlich höher.
Zitation des Berichts:
Graf, J. (2024). Freizügigkeitsmonitoring: Migration von EU-Staatsangehörigen nach Deutschland. Jahresbericht 2023 (Berichtsreihen zu Migration und Integration, Reihe 2). Nürnberg. Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.
https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Forschung/BerichtsreihenMigrationIntegration/Freizuegigkeitsmonitoring/freizuegigkeitsmonitoring-jahresbericht-2023.html?nn=412056