Deutlich unterrepräsentiert: Studie zur ostdeutsch-französischen Zusammenarbeit legt Potenziale offen

Boris Bocheinski

Die jüngste Studie des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW) mit dem Titel "In weiter Ferne, so nah: Potenzial und Herausforderungen der ostdeutsch-französischen
Kooperation" legt eine deutliche Unterrepräsentanz Frankreichs im Osten Deutschlands bloß und benennt Vorschläge und Maßnahmen zu einer stärkeren bilateralen europäischen Öffnung.

Ausgehend von einer Bestandsaufnahme, gemessen an der Präsenz von Menschen und Unternehmen aus Frankreich im Osten Deutschlands, untersucht die Autorin Claire Demesmay, wie die institutionalisierte Partnerschaft in den östlichen Bundesländern heute verwirklicht wird. Dabei liegt das Augenmerk darauf, wie öffentliche Behörden das Erlernen der Partnersprache und die Pflege von Partnerschaften zwischen Gebietskörperschaften fördern.

Ein dritter Teil befasst sich mit Austauschformaten wie europäischen Jugendbegegnungen und betrachtet sowohl die Herausforderungen, mit denen sie verbunden sind, als auch ihr Potenzial in Gegenwart und Zukunft.

Die Studienergebnisse können als Blaupause für die Herausforderungen in den Kooperationsbeziehungen gelesen werden, die Deutschland im allgemeinen, Ostdeutschland im Besonderen mit vielen anderen europäischen Nationen unterhält. So etwa, wenn es im Fazit zu den Potenzialen heißt:
"Außerdem ist die Unterstützung von Akteuren der Zivilgesellschaft und der öffentlichen Verwaltung von zentraler Bedeutung für den außerschulischen Austausch. Nicht zuletzt wäre die Einführung einer offensiven Förderung der französischen Sprache im Rahmen einer gemeinsamen Frankreich-Strategie der östlichen Bundesländer ein erheblicher Gewinn für den Osten Deutschlands und für die deutsch-französische Zusammenarbeit insgesamt."

Das Panorama-Paper ist als PDF, als Audio-Datei und Video abrufbar.

Das Paper ist ergänzt durch ein Interview mit Katja Meier, Staatsministerin für Justiz und Demokratie, Europa und Gleichstellung in Sachsen, und Nadia Pellefigue, Vizepräsidentin der Region Okzitanien. Zum Beitrag hier.

Zum Hintergrund:
Das DFJW ist eine internationale Organisation für die deutsch-französische Zusammenarbeit. Seit 1963 hat das DFJW fast 9,5 Millionen jungen Menschen die Teilnahme an über 382.000 Austauschprogrammen ermöglicht.
Die Studie "In weiter Ferne so nah" ist der erste Teil des neuen vierteljährlichen Rendez-vous "PANORAMA", das sich mit aktuellen deutsch-französischen und europäischen Studienthemen befasst.

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