Aufsuchende digitale Beratung für Unionsbürger. Neues Projekt CADS ist gestartet

minor-digital.de

Seit Februar 2023 setzt das mehrsprachige Modellprojekt „CADS – Community Advisors. Digital Streetwork für EU-Beschäftigte in Deutschland“ die guten Erfahrungen des Vorgänger-Projekts „MB 4.0“ (Migrationsberatung 4.0) fort. Für die Umsetzung von CADS ist Minor – Digital als Projektträger verantwortlich (Projektlaufzeit: Februar 2023 bis Dezember 2026).
Das Projekt CADS wird von der Gleichbehandlungsstelle EU-Arbeitnehmer (EU-GS) gefördert.

Worum geht es?

Das Projekt CADS hat zum Ziel, EU-Arbeitnehmer in ihren Rechten und Kompetenzen auf dem Arbeitsmarkt, bei der Arbeitssuche, bei der Auseinandersetzung mit Diskriminierungen und in weiteren Integrationsprozessen zu stärken. Erreicht werden soll das durch „aufsuchende“ Erst- und Verweisberatung und Informationsarbeit in den sozialen Medien. Modellhaft werden die Zugewanderten in den digitalen Räumen, wo sie sich austauschen, beraten und zugleich wird den dort kursierenden Falschinformationen entgegengewirkt. Eine weitere Besonderheit: Die Projektarbeit erfolgt dabei in den zehn Sprachen der großen EU-Zuwanderungsgruppen.

Das Projekt arbeitet in neun Handlungsfeldern:

  1. Analyse und Monitoring von Social-Media-Spaces mit Konzentration auf die zehn größten EU-Einwanderungsgruppen,
  2. aufsuchende und niedrigschwellige Informations- und Beratungsarbeit in sozialen Medien von EU-Neuzugewanderten, ihre Qualitätssicherung und Dokumentation, ergänzt durch Bekämpfung von Falschinformationen,
  3. Erstellung von multimedialen Informationsangeboten, ergänzt durch E-Learning Angebote,
  4. Erproben und Auswerten von innovativen Informations- und Beratungskampagnen,
  5. Technische Entwicklungen, insbesondere aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) und des maschinellen Lernens, sowie deren Anwendungspotenzial für Informations- und Beratungsarbeit,
  6. Einrichtung eines Beirates von Migrantenorganisationen und Fachleuten für die Abstimmung strategischer Entscheidungen, Erkenntnisse und Pläne des Projektes,
  7. regelmäßige Durchführung von (Fach-)Veranstaltungen und Workshops mit strategischen Partner*innen, die inhaltliche und methodische Fragen der Informations- und Beratungsarbeit für EU-Zugewanderte aufgreifen und der Vernetzung und Abstimmung dienen,
  8. temporäre Umsetzung eines gesonderten Beratungsangebot für die 24-Stunden-Betreuungskräfte in deutschen Privathaushalten (sog. Live-Ins), und Vorbereitung dessen für den Transfer außerhalb des Projektes,
  9. Modellentwicklung und nachhaltige Etablierung der aufsuchenden Methodik der Beratungs- und Informationsarbeit, sowie deren Verankerung als dauerhaft angelegtes Programm und ein fester Bestandteil des regulären Beratungssystems in Deutschland.

Zeitweise wird ein besonderer Branchenschwerpunkt auf häuslicher Betreuung liegen, auch bezeichnet als „Live-in Care“. Hierüber erhalten die Betreuungskräfte, die in Privathaushalten aktiv werden und Pflegebedürftige unterstützen, in vier Sprachen ein besonderes Beratungsangebot.

Mehr Informationen zu den verschiedenen Projekten mit dem Schwerpunkt in der mehrsprachigen aufsuchenden Beratung (Digital-Streetwork-Projekte) bietet die entsprechende Internetseite der EU-Gleichbehandlungsstelle.

Zurück

Gefördert durch:  Logos der Förderer