Zu wenig Lohn, schlechte Unterkünfte und kein Gesundheitsschutz

© Initiative Faire Landarbeit

Der Jahresbericht 2021 "Saisonarbeit in der Landwirtschaft" von der Initiative Faire Landarbeit listet wieder viele Arbeitsrechtsverletzungen auf. 2019 waren circa 274.000 Menschen, die mehrheitlich aus Osteuropa kamen, auf den deutschen Feldern beschäftigt.

„Während der gesamten Zeit, als wir dort arbeiteten, mussten wir unsere Pässe als Kaution abgeben. Wir mussten Dokumente unterzeichnen, die wir nicht kannten. Man sagte uns, das sei der Arbeitsvertrag, ein eigenes Exemplar bekamen wir aber nicht. Der nach Akkordarbeit ausbezahlte Lohn lag bei Berücksichtigung der von uns tatsächlich geleisteten Arbeit bei zirka vier Euro pro Stunde. Die Arbeitgeber haben uns gedroht, angeschrien und haben uns auch körperlich attackiert.“ Das berichten zehn Rumänen, die bei einer Baumschule in Nordrhein-Westfalen beschäftigt waren, in dem jetzt erschienen Heft „Saisonarbeit in der Landwirtschaft – Bericht 2021“, herausgegeben von der Initiative Faire Landarbeit. Und das ist nur ein Auszug aus einem von vielen Fallbeispielen.

Nach Einschätzung der Initiative ist die Zahl der Männer und Frauen, die nach Deutschland kommen um in der Ernte von Spargel und Erdbeeren, aber auch von Feldgemüse, Gurken, Obst, Wein und anderem mehr zu arbeiten, weiterhin auf einem hohen Niveau. Im Jahr 2019 waren es zirka 274.000.

Die Initiative Faire Landarbeit ist ein Bündnis von den gewerkschaftsnahen Beratungsstellen Faire Mobilität, dem Europäischen Verein für Wanderarbeiterfragen und dem Beratungsnetzwerk „Gute Arbeit“ von Arbeit und Leben, der IG BAU sowie weiteren Organisationen. Ziel ist die Verbesserung der Situation von Saisonarbeiter*innen in der Landwirtschaft.

Quelle: Pressemitteilung der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt: Medieninfo

Downloads:
Saisonarbeit in der Landwirtschaft Bericht 2021
Gewerkschaftlicher Forderungskatalog für gute Saisonarbeit der DGB

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