Anzahl der Unionsbürger*innen im deutschen Pflegebereich seit 2013 mehr als verdoppelt

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Jede achte Pflegekraft und jede/r siebte Arzt/Ärztin in Deutschland besitzt eine ausländische Staatsbürgerschaft, besagt eine aktuelle Erhebung vom Mediendienst Integration. Arbeitnehmer*innen aus dem EU-Ausland machen rund 40% (85.000) der ausländischen Pflegekräfte in Deutschland aus. Besonders viele von ihnen arbeiten in Ostdeutschland.

Die Corona-Krise hat den Fachkräftemangel in deutschen Krankenhäusern und Altenheimen weiter verschärft. Die Zahlen der aktuellen Studie des Mediendienstes Integration legen offen, dass das Gesundheitssystem in den letzten Jahren vor allem dank der Zuwanderung weiter funktioniert hat. Heute stamme jede achte Pflegekraft und jede/r siebte Ärztin oder Arzt in Deutschland aus dem Ausland. Besonders viele von ihnen arbeiten in Ostdeutschland – und helfen dort, dem Ärztemangel zu begegnen.

Die Bundesagentur für Arbeit spreche von einem "deutlichen Fachkräfteengpass" sowohl in der Alten- wie in der Krankenpflege, zitiert der Mediendienst. Die Anzahl der offenen Stellen sei dreimal größer, als die Anzahl der arbeitslosen Fachkräfte, die für diese Stellen qualifiziert wären. Bis 2030 könnte der Bedarf um rund 180.000 zusätzliche Pflegekräfte ansteigen, sagen Fachleute in einer neuen Prognose.

Rund 208.000 ausländische Pflegekräfte arbeiten inzwischen in Deutschland – damit hat sich die Zahl zu 2013 verdreifacht. Ihr Anteil liegt inzwischen bei 13,5 Prozent der rund 1,5 Millionen Beschäftigten. Rund 85.000 der ausländischen Pflegekräfte sind heute Unionsbürger*innen - 2013 arbeiteten rund 37.000 Fachkräfte aus EU-Staaten in der deutschen Pflege. Somit hat sich die Anzahl der Unionsbürger*innen, die im deutschen Pflegebereich tätig sind, seit 2013 mehr als verdoppelt.

In Ostdeutschland machen ausländische Fachkräfte inzwischen den Großteil der neu eingestellten Ärztinnen und Ärzte aus. In vielen ostdeutschen Bundesländern liegt der Anteil ausländischer Ärzt*innen inzwischen bei über 15 Prozent und damit höher als in den meisten westdeutschen Bundesländern. Das ist besonders erstaunlich, da im Osten im Schnitt viel weniger ausländische Menschen leben. Ohne ausländische Ärztinnen und Ärzte wäre der Ärztemangel in Ostdeutschland und einigen Regionen im Westen längst dramatisch.

Download:
Factsheet vom Mediendienst Integration

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